Jede Feuerwehrfrau und jeder Feuerwehrmann kennt das: Soll ein Rohr in Stellung gebracht werden, kommen immer wieder die gleichen Probleme auf. Als erster Punkt wäre da die Materialentnahme aus einem DIN-Feuerwehrfahrzeug. Während die C-Schläuche, ob gerollt oder im Tragekorb, auf der einen Seite untergebracht sind, befindet sich das Strahlrohr meist auf der anderen. Nach dem Setzen des Verteilers kann nun die Schlauchleitung sowie die Schlauchreserve aufgebaut werden. Die Reserve wird dabei meist in Buchten verlegt. Dies funktioniert auf freier Fläche prima - wenn man das allerdings in einem Treppenhaus aufbaut, geht das schief. Nicht nur, dass der Schlauch dann kreuz und quer liegt, sondern auch, weil sich die Kupplungen im Türrahmen verkeilen, hat sich die Feuerwehr Hatzenbühl dazu entschieden, das Schlauchpaket einzuführen.
Bei unserem Schlauchpaket handelt es sich um einen AWG-Hohlstrahlrohr und einen 30 Meter langen C-42 Schlauch (C-Schlauch mit 42mm Innendurchmesser). Dabei wird der Schlauch sprialförmig um das in der Mitte liegende Hohlstrahlrohr gewickelt. Im Einsatzfall rüstet sich der Angriffstrupp auf der Anfahrt mit Atemschutz, Lampe, Funk und gegebenenfalls Fluchhauben aus. Danach entnimmt der Angriffstrupp das Schlauchpaket sowie zwei Tragekörbe. Nun setzt er den Verteiler, schließt seinen Schlauchtragekorb an und geht damit vor bis zur Rauchgrenze. Hier kommt nun das Schlauchpaket zum Einsatz, welches an die Schlauchleitung angeschlossen wird. Der Angriffstrupp öffnet die zur Fixierung des Pakets eingesetzten Klettverschlüsse, nimmt das Hohlstrahlrohr aus der Mitte und gibt den Befehl "Wasser marsch!".
Nun zeigt sich der Vorteil des Schlauchpakets als Schlauchreserve im Vergleich zu Buchten. Während der Schlauch bei der Variante mit Buchten beim Füllen unkontrolliert in alle Richtungen springt, baut sich das Paket spiralförmig auf. Geht nun der Trupp vor, wird diese Spirale abgebaut. Braucht man wieder Platz im Treppenhaus, um zum Beispiel einen Patienten zu bergen, kann der dort verbliebene Schlauch senkrecht an der Wand aufgestellt werden, wodurch der Rettungsweg ohne Stolperfallen begangen werden kann.
Verstaut haben wir das Schlauchpaket einmal im Fußraum der Mannschafts-kabine unseres LF 8/6 sowie über den Schlauchtragekörben unseres MLFs. Die Klettverschlüsse wurden in Eigenleistung konstruiert. Es handelt sich dabei um doppelseitiges Klettband, welches am Ende mit Rollladengurten gekenn- zeichnet wurde. Verbunden wurden diese mit einer handelsüblichen Öse. Sollte mal ein Klettverschluss verloren gehen, kann dieser somit einfach und günstig ersetzt werden.
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