Dieses Sprichwort und dessen Bedeutung sollten jedem hinlänglich bekannt sein. Dass dies auch im Feuerwehrdienst der Fall ist, lässt sich leicht erkennen. Gerade wenn es in den Bereich der technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen geht, wird sehr schnell ersichtlich, dass das kürzlich Gelernte oft nicht mehr dem aktuellsten Stand der Dinge entspricht. Auf der einen Seite gibt es ständig neue Entwicklungen bei den Fahrzeugherstellern. Mehr Sicherheit im Straßenverkehr bedeutet allerdings nicht zwangsläufig eine einfachere Rettung im Ernstfall. So können Airbags und verstärkte Teile an Chassis und Karosserie zwar im Moment des Unfalles einen erhöhten Schutz für die Insassen bieten, gleichzeitig können diese Teile jedoch den späteren Rettern im Weg sein oder gar erhebliche Gefahren darstellen. Man stelle sich nur die Auswirkungen eines Schnittes mit einer Rettungsschere in eine mit mehr als 200 bar Druck „geladene“ Airbagkartusche vor. Auf der anderen Seite rüsten natürlich auch die Hersteller von Rettungsgeräten auf. Konnten hydraulische Spreizen vor 20 Jahren noch Spreizkräfte von 35kN aufweisen, können Sie heute teilweise durch Kräfte von mehr als 450kN beeindrucken.
Die Fülle dieser Gründe veranlasste unsere Wehrleitung dazu, gemeinsam mit den Wehrführungen ein Ausbildungsprogramm zu entwickeln, welches die Schlagkräftigkeit der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Jockgrim nachhaltig stärken soll.
Wurden in der Vergangenheit solche Ausbildungen noch wehrintern abgehalten, hat man sich dazu entschieden, zu diesem Zweck alle Wehren gemeinsam auszubilden. So absolvieren die Kameradinnen und
Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hatzenbühl gemeinsam mit den Feuerwehren Rheinzabern, Neupotz und Jockgrim monatliche Ausbildungseinheiten, auf denen Einsatzregeln, Gerätschaften und
Unfallszenarien gemeinsam erklärt und analysiert werden. Zudem können in den wehrübergreifenden Übungen auch Erfahrungen aus vergangenen Einsätzen ausgetauscht werden. Nicht zuletzt wird hier die
Kameradschaft zwischen den einzelnen Wehren gestärkt, was in der heutigen Zeit einen sehr wichtigen Faktor darstellt. Immer häufiger werden die Wehren, aufgrund von mangelndem Personal, gemeinsam
alarmiert und müssen Hand in Hand arbeiten. Wenn man in so einem Fall sein Gegenüber kennt und auf dessen Kompetenz vertrauen kann, erleichtert es das fachgerechte Helfen in den unbekannten und
schwierigen Situationen, die uns bei jedem Einsatz erwartet, erheblich.
365 Tage im Jahr – 24 Stunden am Tag. Freiwillig.
Text: ND
Bild: Constantin Ksoll
Kommentar schreiben